Die seitliche Bewegung
Die Bewegungen am Fels sind wie eine Kunst, in der sich die erworbene Intuition im Willen ausdrückt.
Die Intuitionen der Bewegungen entspringen nicht dem physischen Körper sondern sie sind gebildet
durch die Sinne und durch alle tiefen und freien Empfindungen. Je mehr die Empfindungen frei vom
physischen Körper sind um so eleganter und ästhetischer werden die Bewegungen.
Der in jeder Bewegung inneliegende Wille sucht seine geheimnisvolle Freiheit, und er drückt sich nicht in
der physischen Welt mit seiner Schwere aus, sondern öffnet sich vielmehr zu einem leichten und weiten
neuen Raum.
Jeder kann seine Bewegungen auf ästhetische Weise trainieren. Die Kraft der Arme
verdient dabei nicht die erste Beachtung, denn die ästhetischen Bewegungen wollen eine
ganzheitliche Dynamik mit allen Gliedern und auch ihrer Koordination erproben.
Auch die Wirbelsäule mit ihrer Aufrichtekraft ist sehr wichtig für sichere und elegante
Bewegungen. Es sind oft die Frauen, die am leichten Spiel im Auf und Ab am Felsen
teilnehmen.
Wenden wir ein wenig die Aufmerksamkeit auf die Flanken des Menschen. Diese beiden
Seiten des Menschen sind mit einer Empfindung für die Weite verbunden. Diese Weite ist
charakteristisch für einen freien und leichten Atem. Eine Person, die die Flanken schließt
und auch alle charakteristischen Empfindungen für diesen sensitiven Raum, wird etwas
steif und eng. Die geöffneten Flanken geben eine Empfindung für alle luftigen Prozesse.
Die Weite als Empfindung für den freien Raum wohnt in den Flanken. Jede Person kann
diese körperliche Region, ihre leichte und geöffnete Atmung wahrnehmen. Das bewegte
Spiel der Arme ohne viel Muskelkraft, hingegen mit einer Entspannung des Nackens und
aller Muskeln der Schultern, schenkt diese Empfindung für eine leichte und freie Atmung.
Erinnern wir uns, dass der Kletterer zwischen dem steilen Fels und der weiten Luft lebt. Es begegnen sich
die beiden gegensätzlichen Elemente, die Härte des Felsens mit seiner Schwere und die Leichtigkeit der
Luft des geweiteten Raumes. Eine Bewegung des Kletterers in der Wand drückt dieses elegante Spiel
zwischen den zwei Elementen aus.
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